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Unwort des Jahres 2012

Jedes Jahr wird in Deutschland das „Unwort des Jahres“ gewählt. Eine Jury aus Sprachforschern schaut kritisch auf die Sprache der Medien. Sie wählt Begriffe aus, die besonders negativ aufgefallen sind.‎

Eine Jury wählt jährlich aus öffentlich verwendeten Begriffen sogenannte Unwörter. Gemeint sind Begriffe, die gegen die Menschenwürde oder die Demokratie verstoßen. Für das Jahr 2012 wählten die Sprachforscher aus mehr als 1000 Vorschlägen den Begriff „Opfer-Abo“. Der bekannte Moderator Jörg Kachelmann hatte in Interviews gesagt, dass Frauen in der Gesellschaft ein „Opfer-Abo“ haben.

Kachelmann stand ein Jahr lang unter Verdacht, eine Frau vergewaltigt zu haben. Er wurde aber im Mai 2011 vom Gericht freigesprochen, weil es keine klaren Beweise gab. Darauf sagte Kachelmann in mehreren Interviews: Für Frauen ist es leicht, Männer auch ohne Grund wegen sexueller Gewalt zu beschuldigen. Weil sie mit ihrem „Opfer-Abo“ Erfolg haben, gibt es seiner Meinung nach viele Falschbeschuldigungen.

Die Sprachforscher bezeichneten die Wortwahl des Moderators als „grob unangemessen“. Die Begründung: Das Wort verletzt die Menschenwürde der Frauen, die Opfer von Gewalt sind. Außerdem unterstellt der Begriff Frauen, sexuelle Gewalt oft zu erfinden. Das kann man nicht akzeptieren, so die Jury.

Auf den zweiten Platz kam die Bezeichnung „Pleite-Griechen“, die in den deutschen Medien im Zusammenhang mit der Staatspleite Griechenlands verwendet wurde. Sie demütigt und beleidigt ein ganzes Volk, erklärten die Sprachforscher.

1991 hatte eine Jury aus vier Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten zum ersten Mal Unwörter gewählt. Ziel der Aktion ist es, auf populäre Fehlgriffe im öffentlichen Sprachgebrauch aufmerksam zu machen. So sollen das Bewusstsein und die Sensibilität für den Umgang mit der Sprache gestärkt werden.

Glossar

Unwort, -wörter (n.) – eine Wortkreation der Medien, die nicht politisch korrekt ist

Jury, -s (f.) – eine Gruppe von Personen, die bei einem Wettbewerb entscheidet

gegen etwas verstoßen – eine Regel oder ein Gesetz nicht beachten

Menschenwürde (nur Singular) (f.) – das Recht eines jeden, menschlich behandelt zu werden

Abo, -s (n.) – Abkürzung für Abonnement: ein Vertrag, über den man regelmäßig etwas kauft (z. B. eine Zeitung)

Moderator, -en/Moderatorin, -innen – eine Person, die im Fernsehen oder Radio durch eine Sendung führt

unter Verdacht stehen, jemand steht unter Verdacht – man glaubt, dass jemand etwas getan hat

jemanden vergewaltigen – jemanden mit Gewalt zum Sex zwingen

jemanden frei|sprechen – sagen, dass jemand unschuldig ist

grob unangemessen – besonders unpassend

jemandem etwas unterstellen – behaupten, dass jemand etwas getan oder gesagt hat

etwas akzeptieren – etwas so annehmen, wie es ist

Pleite, -n (f.) – hier: der Bankrott; die finanzielle Situation, in der man nicht mehr zahlen kann

jemanden demütigen – jemanden erniedrigen; jemanden sehr schlecht behandeln

Fehlgriff, -e (m.) – der Fehler; die falsche Verwendung

auf etwas aufmerksam machen – dafür sorgen, dass etwas bemerkt oder beachtet wird

Sensibilität (nur Singular) (f.) – hier: Aufmerksamkeit oder Feingefühl für etwas

Gospodar Jevremova 9a, Belgrade, Serbia

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