Audio vezba za nemacki jezik, Gerettet

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Gerettet

Trotz rettungsloser Situation naht manchmal unverhofft Rettung. Mancher wird errettet und erreicht das rettende Ufer – ohne sich über die Zeit zu retten. Wer Situationen rettet, steht oft als Retter in der Not gut da.

Ob tatsächlich immer alles Gute von oben kommt, ist die Frage. Wenn in sommerlicher Hitze die Felder zu vertrocknen drohen, dann ist der heißersehnte Regen eine Erlösung und Wohltat für Mensch und Natur. Wiesen ergrünen wieder, die Luft wird frisch, Mensch und Tier können durchatmen und werden munter. Der Regen bedeutet eine Art Rettung. Regnet es allerdings zu stark und kann der Boden die riesigen Wassermengen nicht aufnehmen, kommt es zu Überflutungen. Wir alle kennen die Bilder von den Flutkatastrophen aus den Medien, von Menschen, die von Dächern oder vor dem Ertrinken gerettet oder errettet werden. Und damit sind wir schon mittendrin im Stichwort Rettung.

Die eigentliche und übertragene Bedeutung

Allgemein versteht man unter retten: Lebewesen aus großer Gefahr befreien – egal, ob es sich zum Beispiel um Verschüttete, Schiffbrüchige oder Ertrinkende handelt. Etymologisch gehört retten zu den schwachen Verben. Die Sprachforscher vermuten eine Verbindung zum altindischen Verb śratháyati, was so viel bedeutet wie „lockermachen“, „lösen“.

Das geschieht ja, wenn man zum Beispiel eine Situation rettet. Man löst die entstehende Spannung auf. Jeder wird seine eigenen Erinnerungen haben, wann sie oder er jemanden aus einer unangenehmen Lage gerettet hat. Das kann etwa der beste Freund sein, der auf einer Party Witze reißt, von denen die Partygäste sich peinlich berührt fühlen. Die Situation kann gerettet werden, indem man die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema lenkt.

Das rettende Ufer erreicht

Manchmal kann selbst in rettungslos erscheinenden Situationen unverhofft Rettung nahen. Sei es, dass jemand den reißenden Fluten eines Flusses entkommt, weil plötzlich ein Retter in Not da ist und seine rettende Hand reicht. Oder dass man seine Haut, seinen Kopf rettet, weil man kurz vor dem finanziellen Ruin den entscheidenden Tipp bekommt, der sich als Rettungsanker erweist, um wieder zu Geld zu kommen. In jedem Fall hat man das sprichwörtlich gewordene rettende Ufer erreicht.

Für all jene, die sich nicht aus eigener Kraft retten können, gibt es Hilfe in Form sogenannter Rettungsdienste. In Deutschland ist das Rettungswesen durch entsprechende Gesetze in den Bundesländern unterschiedlich geregelt.

Rettungsdienste und ihre Rettungsmittel

Unter Rettungsdienst versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen und Institutionen, die zur Rettung aus Lebensgefahr dienen – beispielsweise der Seenot­rettungsdienst für die Küstengewässer und das offene Meer. Um die Rettung aus Seenot kümmert sich in Deutschland die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“. Für Seen und andere Binnengewässer ist die „Deutsche Lebensrettungsgesellschaft“, kurz DLRG, zuständig.

Das Rote Kreuz beziehungsweise der Rote Halbmond ist der bekannteste und größte Rettungsdienst weltweit. Man erkennt ihn an dem roten Kreuz beziehungsweise roten Halbmond auf weißem Grund. Das Symbol prangt unter anderem auf den Rettungsfahrzeugen, auf der Kleidung der Rettungsmannschaften, Rettungssanitäter und –sanitäterinnen sowie auf den Halsbändern von Rettungshunden.

Rettungsstellen und Rettungsgeräte

Wie bei allen anderen Rettungsorganisationen auch, werden die Einsätze über Rettungsstellen koordiniert. Diese verfügen unter anderem über eine ständige Funkverbindung zu Rettungswachen beziehungsweise Rettungsmitteln.

Das ist der Fachbegriff für alle Fahrzeuge des Rettungsdienstes zu Land, Wasser oder Luft, sowie deren Rettungsgeräte. Dazu gehören neben der medizinisch technischen Ausrüstung an Bord von Schiffen beispielsweise Rettungsleinen, die mit Rettungsraketen zu den in Seenot geratenen Schiffen oder Schiffbrüchigen geschossen werden. Rettungsboot, Rettungsfloß, Rettungsinsel und natürlich Rettungsring: Das sind nur einige der Rettungsmittel, die bei der Seenotrettung zum Einsatz kommen können.

Rette sich, wer kann!

Kein Rettungsring im eigentlichen Sinn ist jedoch der, den manche Frau, mancher Mann um den Bauch trägt. Es handelt sich um jene in Hüfthöhe rings um den Körper verlaufende Wulst bei etwas dickleibigen Zeitgenossen – nicht zu verwechseln mit dem Rettungsschlauch. Dieser wird von der Feuerwehr eingesetzt, um gefährdete Personen aus brennenden Gebäuden zu retten.

Wer allerdings versucht, aus dem zwanzigsten Stock eines brennenden Gebäudes zu springen, ist nicht mehr zu retten. Und in manchen Situationen ist es besser, trotz eines Aufrufs „Rette sich, wer kann“, auf Rettung zu warten und seinen Hintern nicht auf Gedeih und Verderb retten zu wollen – selbst wenn man sich den Vorwurf gefallen lassen muss: „Bist du noch zu retten!“

Rettungslos, aber nicht hoffnungslos

Wir retten uns jetzt nicht über die Zeit und bieten an, jede Menge Geschichten über erfolgreiche oder misslungene Rettungsaktionen zu erzählen. In manchen aussichtslosen Lebenslagen dagegen hofft der eine oder andere darauf, sich vor Angeboten nicht mehr retten zu können. Denn wer sich rettungslos verloren glaubt, dem könnten die Worte des französischen Schriftstellers Marcel Proust helfen: „In dem Augenblick […], wo uns alles verloren scheint, erreicht uns zuweilen die Stimme, die uns retten kann. Man hat an alle Pforten geklopft, die auf gar nichts führen. Vor der einzigen aber, durch die man eintreten kann, und die man vergeblich hundert Jahre lang hätte suchen können, steht man, ohne es zu wissen, und sie tut sich auf.“

Gospodar Jevremova 9a, Belgrade, Serbia

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